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WALHI
Blogbeitrag von Karin Mader vom 20.12.2022

Zunehmender Rohstoffbedarf bedroht Menschenleben

Zunehmender Rohstoffbedarf bedroht Menschenleben

Die Umstellung von fossilen auf erneuerbare Energien ist angesichts der Klimakrise unabdingbar. Es sei indessen nicht fair, wenn Menschen in Ländern des globalen Südens die Hauptlast der negativen Auswirkungen der Energiewende tragen müssten, erklärt eine philippinische Umweltanwältin im Video.

Für die Herstellung von Stromspeichern, etwa für Elektrofahrzeuge, braucht es Mineralien wie Lithium, Kobalt und Nickel. Die neuen technischen Lösungen zur Klimakrise schaffen aber gleichzeitig neue Probleme. Denn die Rohstoffindustrie ist bereits heute weltweit für gravierende Umweltschäden und Menschenrechtsverstösse verantwortlich. Diese Probleme nehmen mit der wachsenden Nachfrage nach Batterierohstoffen weiter zu. Wir dürfen sie zu Gunsten des «Klimaschutzes» nicht einfach ausblenden!
Karin Mader
Karin Mader

Karin Mader war bis Juli 2022 bei HEKS und Fastenaktion zuständig für Wirtschaft und Menschenrechte, natürliche Ressourcen.

Minenabfall verseucht Wasser und Land und gefährdet die Gesundheit.

Der Ausbau von Nickelbergwerken führt im philippinischen Tropenparadies Palawan dazu, dass in der Regenzeit immer mehr giftiger Schlamm aus den Minen über die abgeholzten und erodierten Böden in umliegende Gewässer fliesst. Dabei werden nicht nur Flüsse verschmutzt, sondern auch Agrarland und Meerestiere verseucht – mit gesundheitlichen Folgen für die lokale Bevölkerung.

Indigene Gemeinschaften besonders betroffen

Indigene Gemeinschaften auf der Insel Mindanao wurden teils mit Gewalt vertrieben, um Platz für neue Bergwerke zu schaffen. Nach ihrer Umsiedlung können diese Menschen nicht mehr von der Jagd oder von Waldfrüchten leben und sind zum Überleben auf Bargeld angewiesen. Nicht selten jedoch trifft die versprochene Entschädigung mit Verspätung ein, ist nicht ausreichend oder bleibt ganz aus. Indigene, die sich wehren, müssen häufig um ihr Leben fürchten.

Es geht auch anders: Sorgfaltspflicht, Recycling und weniger ist mehr!

HEKS und Fastenaktion setzten sich zusammen mit «Electronics Watch» dafür ein, dass durch die Bergwerksindustrie verursachte ökologische und soziale Schäden eingedämmt werden, indem Hersteller ihre Sorgfaltspflicht wahrnehmen. Ausserdem sollen Elektrofahrzeug-Batterien rezykliert werden, damit die Nachfrage nach immer neuen Primärrohstoffen sinkt. Gleichzeitig können wir vermehrt auf den öffentlichen Verkehr, aufs Velo, oder auf Car-Pooling umsteigen, damit es weniger Autos – und damit weniger Rohstoffe – braucht!

 

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