Die Schweiz steht in der Verantwortung, mehr legale und sichere Fluchtwege zu schaffen
Am 15. Mai stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über das Frontex-Referendum ab. Die Debatten rund um die Vorlage machen deutlich, dass der Schweizer Bevölkerung nicht nur Grenzschutz, sondern auch wirksame Schutzmechanismen für geflüchtete und verfolgte Menschen ein grosses Anliegen sind und in diesem Bereich Handlungsbedarf besteht. HEKS, das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz, fordert deshalb Bundesrat und Parlament auf, ihre Verantwortung wahrzunehmen und die Anstrengungen zur Schaffung legaler und sicherer Fluchtrouten zu verstärken.

HEKS verurteilt diese Menschenrechtsverletzungen. Die seit Jahren dokumentierten regelmässigen illegalen Push-Backs an den EU-Aussengrenzen gefährden Menschenleben und müssen verhindert werden. HEKS sieht das Referendum jedoch nicht als geeignetes Mittel, um den Schutz flüchtender Menschen zu verbessern und verzichtet deshalb darauf, eine Parole zum Referendum zu fassen. Stattdessen fordert HEKS, dass sich die offizielle Schweiz aktiv für Reformen der Frontex einsetzt: Einerseits muss der Schutz von Geflüchteten an den EU-Aussengrenzen ins Zentrum des Frontex-Auftrages gestellt werden, andererseits müssen dringend greifende Kontroll- und Rechenschaftsmechanismen implementiert werden, die eine menschenrechtskonforme Vorgehensweise der Frontex sicherstellen. Darüber hinaus appelliert HEKS an Bundesrat und Parlament, ihre Anstrengungen zum Schutz von verfolgten und geflüchteten Menschen dringend zu verstärken und endlich mehr legale und sichere Fluchtwege in die Schweiz zu schaffen.