Trauriger Jahrestag

Ein Jahr Ukrainekrieg – HEKS leistet Nothilfe

Vor fast einem Jahr begann die Invasion Russlands in der Ukraine. Das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz (HEKS) und seine Partnerorganisationen – alle waren bereits vor der Krise in der Region aktiv – haben vor Ort, in den Nachbarländern und in der Schweiz ein Budget von zehn Millionen Franken eingesetzt, um den Opfern des Krieges zu helfen. HEKS unterstützte im vergangenen Jahr mehr als 650 000 Not leidende Ukrainer:innen.

Bereits wenige Stunden nach Ausbruch des Krieges stellte HEKS Mitarbeitende, Mittel und Know-how bereit, um seine langjährigen Partnerorganisationen in der Ukraine zu unterstützen. HEKS ist eine der wenigen NGO, die von Anfang an in der Nähe der Kampfgebiete – nahe an den Frontlinien im Osten und Süden der Ukraine – im Einsatz waren.

HEKS-Nothilfe in der Ukraine, in den Nachbarländern und in der Schweiz
HEKS

Im März 2022 leistete HEKS in Charkiw Nothilfe, wo in den U-Bahn-Schächten Lebensmittel an die Bevölkerung verteilt wurden. In den darauffolgenden Wochen dehnte HEKS die Nothilfe auf den Süden des Landes aus, um die verletzlichsten Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, die keine Möglichkeit zur Flucht hatten. HEKS arbeitete in sechs Oblasten so nahe wie möglich an der Frontlinie: in Odessa, Charkiw, Mykolajiw, Cherson, Dnipropetrowsk und Donezk. Im Dezember bestand das Team aus 42 Personen, darunter 16 Expats. Rund 416 000 schutzbedürftige Ukrainer:innen erhielten in der Ukraine Hilfe.

Im Westen der Ukraine, in Transkarpatien, wohin viele Menschen vor den Bomben geflüchtet sind, unterstützt HEKS langjährige kirchliche Partnerorganisationen. Die Kirchen haben Aufnahmezentren und medizinische Versorgung bereitgestellt und unterstützen die Geflüchteten auch mit der Verteilung von Brot und Suppe.

Winterhilfe, um der Kälte zu trotzen

Der Winter mit Temperaturen von bis zu -20 °C verleiht der humanitären Krise in der Ukraine eine weitere Dimension und könnte für Millionen von Menschen zur Überlebensfrage werden. Die gezielten Raketenangriffe auf die Energieinfrastruktur des Landes haben dazu geführt, dass heute etwa zehn Millionen Menschen ohne Strom, Wasser und Heizung sind. Neben der Verteilung von Hygienesets und Lebensmitteln sowie der Versorgung mit Wasser bietet HEKS Hilfe in Form von Decken und warmen Kleidern. Auch Heizöfen und Holzbriketts werden abgegeben, um Sommerhäuser zu wärmen, die keine Heizung haben.

Krieg in der Ukraine: HEKS leistet Nothilfe vor Ort und in den Nachbarländern
Ihre Solidarität ist gefragt!
Nothilfe für Menschen in der Ukraine und auf der Flucht

Nahezu 250 000 unterstützte Personen in Nachbarländern

Nach Ausbruch des Krieges leistete HEKS auch Nothilfe für Menschen, die vor den Bomben über die Grenze nach Rumänien, Ungarn und in die Republik Moldau geflüchtet waren. An Grenzposten, Bahnhöfen und Flughäfen verteilten lokale Partnerorganisationen Verpflegung und Kleider, boten Beratung und provisorische Unterkünfte an. Für Menschen, die nicht weiterreisten, sondern in Rumänien oder Ungarn blieben, wurde eine Integrationsbegleitung aufgebaut: Wohnungssuche, Sprachkurse, Einschulung der Kinder, Unterstützung bei der Arbeitssuche, psychologische und medizinische Hilfe.

Im September 2022 wurde HEKS auch im Norden der Republik Moldau aktiv. Die lokale Partnerorganisation unterstützt sowohl Menschen auf der Flucht als auch ihre Gastfamilien mit Gütern des täglichen Bedarfs und mit psychologischer Betreuung. In der Tschechischen Republik unterstützt HEKS hauptsächlich eine kirchliche Partnerorganisation bei der Bereitstellung von Unterkünften sowie mit Integrations- und Beratungsangeboten.

Unterstützung von Geflüchteten in der Schweiz

Seit Ausbruch des Krieges sind rund 70 000 Menschen aus der Ukraine in die Schweiz geflüchtet. In den Regionen Ostschweiz und Basel vermittelte HEKS über 2000 Personen eine private Unterkunft. Die private Unterbringung brachte eine wichtige logistische Entlastung für Kantone und Gemeinden und erleichterte die soziale Integration der Geflüchteten nachhaltig. In den vergangenen Monaten verlagerte sich der Fokus von der Unterbringung auf die soziale und berufliche Integration – zum Beispiel mit Beratungs- und Kursangeboten in mehreren Kantonen.
Leider ist kein Ende des Krieges in Sicht, die Kämpfe dauern an. HEKS wird die Not leidenden Menschen, die weiterhin auf die grosszügige Unterstützung und die Solidarität der Schweizer:innen angewiesen sind, nicht im Stich lassen.
Joëlle Herren
Mediensprecherin, Geschäftsstelle Romandie
Joëlle Herren Laufer

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