Medienmitteilung vom 26. März 2019

HEKS setzt auf Stabilisierung und Fokussierung in schwierigem Umfeld

HEKS sah sich im vergangenen Jahr wie viele andere Schweizer NGO mit zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen konfrontiert. Der Betriebsertrag blieb mit CHF 66,2 Mio. unter den Erwartungen, während sich der Aufwand mit CHF 75,0 Mio. im budgetierten Rahmen bewegte. Das laufende Jahr 2019 wie auch 2020 stehen für HEKS deshalb im Zeichen der finanziellen Stabilisierung und der projektbezogenen Fokussierung. Mit diesem Ziel vor Augen haben Geschäftsleitung und Stiftungsrat bereits eine Reihe von Massnahmen sowohl in den operativen Bereichen im In- und Ausland wie auch in Verwaltung und Administration eingeleitet. Dazu gehört auch eine Reduktion des Personalbestandes.

HEKS hat 2018 in der Schweiz und weltweit in 32 Ländern auf vier Kontinenten rund 300 Projekte im Umfang von CHF 64,3 Mio.  unterstützt. Damit konnten die Lebensbedingungen von über einer Mio. Menschen verbessert werden. Für CHF 19,5 Mio. wurden in Europa, Afrika, Asien und Lateinamerika Projekte der Entwicklungszusammenarbeit unterstützt. Weitere CHF 2,6 Mio. kamen den Projekten der Kirchlichen Zusammenarbeit in Osteuropa und im Nahen Osten zugute. Für CHF 7 Mio. leistete HEKS humanitäre Nothilfe nach Dürre- und Naturkatastrophen sowie in Konfliktgebieten. In Projekte in der Schweiz wurden CHF 25,7 Mio. investiert: so wurde mit CHF 19,4 Mio. die Integration von sozial benachteiligten Menschen gefördert, und für CHF 6 Mio. leistete HEKS Rechtsberatung für Asylsuchende, anerkannte Flüchtlinge und weitere Zielgruppen.
HEKS setzt auf Stabilisierung und Fokussierung in schwierigem Umfeld
HEKS

Wirtschaftlicher Druck und kompetitives Umfeld

Das Jahresergebnis 2018 von HEKS widerspiegelt die zunehmend anspruchsvollen Rahmenbedingungen, mit denen sich viele Schweizer Hilfswerke seit geraumer Zeit konfrontiert sehen. Ein spürbar erhöhter wirtschaftlicher Druck in einem hoch kompetitiven Umfeld insbesondere bei Mandaten im Ausland bzw. bei Leistungsvereinbarungen im Inland sowie allgemein rückläufige Spendenerträge für humanitäre Nothilfeprojekte wie auch von institutionellen Geldgebern haben dazu geführt, dass CHF 7,7 Mio. an angespartem Kapital aus bestehenden Fonds in die Projektarbeit im In- und Ausland investiert wurden.

Der Anteil der Einnahmen aus der Inlandarbeit belief sich auf CHF 26,7 Mio. (40 Prozent). Die Kantonalkirchen, lokalen Kirchgemeinden und weitere kirchliche Organisationen steuerten CHF 13,2 Mio. (20 Prozent) bei. Aus Beiträgen des Bundes, der Kantone und Gemeinden stammen CHF 14,9 Mio. (23 Prozent) der Erträge, von Privatpersonen CHF 11,5 Mio. (17 Prozent) und von der Glückskette CHF 3 Mio. (5 Prozent). Die von den fünf Deutschschweizer Regionalstellen und der Geschäftsstelle Westschweiz erbrachten Dienstleistungen trugen CHF 16,5 Mio. (25 Prozent) zum Gesamtergebnis bei.
Der Anteil der Verwaltungskosten am Gesamtaufwand belief sich auf insgesamt CHF 10,8 Mio. (ZEWO-Satz 14,5 Prozent). Damit liegt HEKS unter dem Durchschnitt der ZEWO-zertifizierten Non-Profit-Organisationen (21 Prozent). 

Fokussierung in der Programmarbeit

Angesichts des aktuell bestehenden Ungleichgewichts zwischen Aufwand und Ertrag haben Stiftungsrat und Geschäftsleitung von HEKS eine Reihe von Massnahmen beschlossen – dies mit dem vordringlichen Ziel, den Fondabbau spätestens ab 2020 zu stoppen. In diesem Zusammenhang wird HEKS unter anderem sein Projektportfolio im Ausland stärker fokussieren. Dabei werden Projekte in Moldawien und Simbabwe in den kommenden Monaten sukzessive beendet, ohne dass das bisher Erreichte gefährdet ist. In Kolumbien sowie in Israel/Palästina wird HEKS die Anzahl seiner Projekte reduzieren und dabei künftig auf den Bereich Konflikttransformation konzentrieren.

Unabhängig von der aktuellen Situation haben Stiftungsrat und Geschäftsleitung bereits vor einigen Monaten beschlossen, das Engagement von HEKS in Indien zu beenden. Indien war vor Jahrzehnten eines der ersten Länder, in denen HEKS tätig war. Gemäss dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe will HEKS mit dem Abschluss seines Engagements in Indien die Selbstverantwortung der lokalen Partnerorganisationen fördern und vorantreiben.

Im Inland wird in den Regionalstellen bei einzelnen Projekten das Angebot reduziert. Zudem sind Massnahmen zur Reduktion der Programmbegleitkosten eingeleitet worden.

Mit der Fokussierung in der Programmarbeit und den Massnahmen zur Kostensenkung verbunden ist auch eine Reduktion des Personalbestandes um sechs Mitarbeitende in der Schweiz. Der Stellenabbau betrifft nicht nur die operativen Bereiche im In- und Ausland, sondern insbesondere auch die Verwaltung und Kommunikation an allen Standorten. Stiftungsrat und Geschäftsleitung werden bei der Umsetzung ihre soziale Verantwortung gegenüber dem Personal wahrnehmen.

Die nun eingeleiteten Schritte schaffen die Voraussetzung dafür, dass HEKS seinem Anspruch, im Kleinen Grosses für die Schwächsten und Verletzlichsten zu bewirken, auch in Zukunft gerecht werden kann.

 

Samuel Berner
Abteilungsleiter Medien und Information
Samuel Berner

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