Medienmitteilung vom 2. März 2022

Energieverschwendung führt zu Überschwemmungen

Die Klimakrise ist akut. Am stärksten betroffen sind Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen. Das ist ungerecht. Während viele Menschen keinen Zugang zu «sauberer» Energie haben, verbrauchen wir im Norden zu viel Energie. Dieser Überkonsum ist einer der grössten Treiber der Klimakrise, die zu Hunger und Armut bei den Menschen im globalen Süden führt. Länder wie die Schweiz, die über ihre Verhältnisse leben, müssen daher mehr für den Klimaschutz tun und ihren CO2-Ausstoss verringern. Darum fordern Fastenaktion, HEKS und Partner sein in der Ökumenischen Kampagne 2022 mehr Klimagerechtigkeit.

Visual der OEK22

Würden alle Menschen der Welt so konsumieren wie wir in der Schweiz, bräuchten wir mehr als drei Erden. Wir haben jedoch nur diese eine, und die gilt es zu beschützen. Deshalb fordert die Ökumenische Kampagne für die Schweiz die Reduktion des CO2-Ausstosses auf Netto-Null bis 2040. Die Energieproduktion ist weltweit für rund 70 Prozent des CO2-Ausstosses verantwortlich. Wir können und müssen unseren Energieverbrauch reduzieren –einerseits durch einen bewussteren und nachhaltigeren Konsum, andererseits durch den Umstieg auf erneuerbare Energien. Dafür braucht es ein Umdenken auf individueller Ebene sowie konkrete politische Vorgaben.

Die Forderung «Klimagerechtigkeit-jetzt» der Ökumenischen Kampagne 2022 von Fastenaktion, HEKS und Partner sein will für Klimaschutz, Alternativenergie und Eigenverantwortung sensibilisie-ren. Dies geht Hand in Hand mit den grundsätzlichen Themen der Organisationen, wie die Verteidi-gung der Menschenrechte, die Überwindung der Armut oder das Recht auf Nahrung. Wir haben das nötige Wissen, die Technologien und die Ressourcen zur Umstellung auf erneuerbare Energien. Fas-tenaktion und HEKS fördern dies mit ihren Projekten. Die Umstellung darf jedoch keinesfalls auf Kosten der Ärmsten geschehen, sondern muss sozial und ökologisch verträglich sein. 

Globale Zusammenhänge erkennen und handeln

«Mein Haus wurde überschwemmt», berichtet eine Frau aus Indonesien; «wir haben immer weniger Wasser» ein Mann aus Kolumbien. So gegensätzlich die Aussagen der Betroffenen auch scheinen, so ähnlich sind sie in ihrem Ursprung. Der Klimawandel zeigt sich besonders verheerend in den Pro-jektländern der drei Organisationen. Zu viel oder zu wenig Regen, Überschwemmungen, Taifune, Dürren – solche extremen Wetterereignisse führen dazu, dass die betroffene Bevölkerung mit Hun-ger und Armut zu kämpfen hat. Um diese Entwicklung zu stoppen, muss der globale Temperaturan-stieg auf 1.5°C beschränkt bleiben – so wie im Pariser Klimaabkommen vereinbart. Deshalb bezie-hen Fastenaktion, HEKS und Partner sein mit der Ökumenischen Kampagne auch politisch Position und fordern Parlament und Bundesrat auf zur raschen Revision des CO2-Gesetzes.
 

Weiterführenden Unterlagen: 

Auskünfte: 

  • Selina Stadler, Kommunikation Ökumenische Kampagne,
    stadler@fastenaktion.ch, 041 227 59 22
  • Lorenz Kummer, Medien und Campaigning, HEKS,
    lorenz.kummer@heks.ch, 079 489 3824

Die Ökumenische Kampagne in Kürze

Fastenaktion (ehemals Fastenopfer) und HEKS (seit 2022 fusioniert mit Brot für alle) führen seit 1969 jährlich eine Ökumenische Kampagne in den sechs Wochen vor Ostern durch. Seit 1994 beteiligt sich auch Partner sein, das Hilfswerk der christkatholischen Landeskirche. Die Ökumenische Kampagne hat zum Ziel, die breite Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeiten zu sensibilisieren, die weltweit zu über 800 Millionen Menschen in Hunger und Armut führen. Diese Realität zu erkennen, genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke Handlungsmöglichkeiten auf: Das eigene Konsumverhalten verändern, Menschen in Südprojekten mit einer Spende unterstützen oder sich an einer Aktion beteiligen – so wird die Ökumenische Kampagne zum Inbegriff gelebter Solidarität.