

HEKS ist mit einem humanitären Team in der Ukraine präsent und setzt sich dafür ein, intern Vertriebenen Schutz zu bieten und die Not der Menschen in den umkämpften Gebieten im Süden und Osten des Landes zu lindern.
Aufgrund der Zerstörung des Kakhovka-Staudamms im Süden der Ukraine wurden mehrere Dörfer und Gemeinden entlang des Dnepr vollständig oder teilweise überflutet. HEKS startete sofort eine Soforthilfeaktion in Höhe von CHF 425’000, um 3400 Menschen zu unterstützen, die aus ihren Dörfern fliehen mussten.
Der Krieg in der Ukraine hat 2023 weiter an Heftigkeit und Intensität zugenommen. Durch die Feindseligkeiten werden Städte und Dörfer im Osten und Süden des Landes zerstört, wobei die in der Nähe der Frontlinie lebenden Zivilisten einen besonders hohen Preis zahlen müssen. Tausende im Gelände verlegte Minen sind eine stete Gefahr für die Menschen, die versuchen, auf ihre Farmen zurückzukehren, ebenso für humanitäre Helfer:innen, die versuchen, der notleidenden Bevölkerung Unterstützung zu leisten.
Ungeachtet aller dieser Schwierigkeiten erreicht HEKS weiterhin Menschen, die nach wie vor in ihren Häusern wohnen oder innerhalb des Landes vertrieben worden sind. Allerdings erschweren Unsicherheit und Zugangsschwierigkeiten die Hilfe an die Menschen in den von der russischen Armee kontrollierten Gebieten.
Jetzt, wo auch in der Ukraine sommerliche Temperaturen herrschen, wurden die im Winter eingeleiteten Hilfsmassnahmen reduziert, ausser in Charkiw, wo weiterhin Decken und feste Brennstoffe an Menschen verteilt werden, die in Kellern Schutz vor Bomben, Raketen und Granaten suchen. Verschiedene Hilfsgüter wurden an Sammelzentren geliefert, um die Lebensbedingungen der Vertriebenen zu verbessern. Mit der Fertigstellung mehrerer Projekte zur Sanierung der Wasserinfrastruktur haben in Charkiw, Donezk und Saporischschja, zehntausende Menschen wieder Zugang zu Wasser. Ausserdem wurden Hygiene-Kits und -Artikel wie Windeln und Binden verteilt.
Mit einem in Kiew stationierten humanitären Team setzt HEKS seit Kriegsbeginn verschiedene Nothilfe-Massnahmen um. Diese haben zum Ziel, insbesondere Menschen entlang der Frontlinien in der Süd- und Ostukraine mit dem Nötigsten zu versorgen: Nahrungsmittel, Wasser, Notfallpakete, medizinische Geräte und Verbrauchsmaterialien (mehr erfahren).
In verschiedenen Städten im Süden und Osten der Ukraine verteilt HEKS Hygieneartikel, Trinkwasser und Lebensmittelpakete: kleine Pakete (7kg) für Menschen auf der Durchreise und grosse Pakete (18 kg) für intern Vertriebene, die in kollektiven Aufnahmezentren Schutz gesucht haben. In Gemeinschaftsküchen in verschiedenen Städten (Cherson, Mykolajiw) bereitet HEKS zudem täglich warme Mahlzeiten zu.
Des Weiteren hat HEKS eine Bargeldunterstützung aufgebaut: 2500 besonders verletzliche Menschen und Haushalte erhalten je 200 Euro, in mehreren Tranchen, um ihre individuellen Bedürfnisse decken zu können.
Nach der Zerstörung des Kakhovka-Staudamms am 6. Juni 2023 wurden zahlreiche Dörfer in der Umgebung überflutet, sodass Tausende Bewohnerinnen und Bewohner ihre Häuser verlassen mussten, während das Wasser gefährlich anstieg. Es wird geschätzt, dass etwa 40 000 Menschen, die in Gebieten leben, die entweder von der russischen Armee oder der ukrainischen Regierung kontrolliert werden, von den Überschwemmungen betroffen sind. Um auf diese Krise zu reagieren, leistet HEKS zusätzliche Nothilfe mit der Verteilung von Trinkwasserflaschen, Gutscheinen in Partnerschaft mit einer Supermarktkette, Hygiene-Kits und Nahrungsmitteln.
In Rumänien verteilte HEKS an Hunderte von Geflüchteten Sozialgutscheine, warme Mahlzeiten, Hygiene-Kits usw. Doch der Bedarf für eine langfristige Integration der Geflüchteten sowie für Jobs und Bildungsangebote ist nach wie vor gross. Die HEKS-Partnerorganisationen fördern Aktivitäten innerhalb der ukrainischen Gemeinden, um die Selbsthilfe und die Deckung der Grundbedürfnisse zu unterstützen.
In Moldawien engagiert sich HEKS für angemessene, würdige und sichere Lebensbedingungen für Kriegsgeflüchtete mit individuellen Beratungsangeboten zu Notunterkünften, Registrierung und Zugang zu Sozialdiensten. Ausserdem werden Schulungen für Beamte der Grenzpolizei, des Migrationsamtes und Sozialarbeitende angeboten. Dabei wird die Frage der Einhaltung der Menschenrechte behandelt, insbesondere bei schutzbedürftigen Personen wie etwa unbegleiteten Kindern. Ausserdem werden multifunktionale Gutscheine an gefährdete Personen sowie Tablet-Computer verteilt. Ein weiteres Projekt fördert die soziale Integration von Geflüchteten aus der Ukraine in die moldawische Gesellschaft, indem soziale Bindungen gestärkt werden, damit das Zusammenleben mit der einheimischen Bevölkerung harmonisch verläuft.
In Ungarn organisiert HEKS medizinische Untersuchungen in Geflüchtetenunterkünften, Kunsttherapien und psychosoziale Beratungen. HEKS setzt sich für die Integration von Geflüchteten ein mit Sprachkursen in Ungarisch und Englisch. Ausserdem leistet HEKS punktuelle Hilfe bei der Wohnungssuche.
HEKS arbeitet bereits seit vielen Jahrzehnten mit der «Reformierten Kirche in Transkarpatien» im Westen der Ukraine zusammen. Insgesamt haben in Transkarpatien seit Kriegsbeginn etwa 1.8 Millionen Menschen aus den umkämpften Gebieten zeitweise oder dauerhaft Schutz gesucht – so viele wie nirgendwo sonst in der Ukraine. HEKS unterstützt die Reformierte Kirche daher dabei, Geflüchtete unterzubringen und diese mit dem Nötigsten zu versorgen. Die etablierten Projekte für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht ausser Landes flüchten wollen oder können, wurden mit zusätzlichen Mitteln aufgestockt, damit diese auch in Zeiten von extrem steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten weiterlaufen können.
Auch in der Süd- und Ostukraine, etwa in Cherson und Odessa, unterstützt HEKS kollektive Aufnahmezentren und Notunterkünfte, in denen intern vertriebene Menschen vorübergehend Schutz finden, etwa mit Infrastruktur, kleineren Reparaturen, Küchen-Utensilien und mit Hygiene-Kits.
Letzte Aktualisierung: 26.06.2023