Nationalbank heizt Klimawandel an
Urs Walter
Klimagerechtigkeit

Nationalbank heizt Klimawandel an

Fokus Finanzplatz

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hielt per Ende 2019 5.9 Milliarden US Dollars in Aktien von Unternehmen, die fossile Energien fördern und so den Klimawandel anheizen. Mit diesen Investitionen unterstützt die SNB eine katastrophale globale Erhitzung von 4 bis 6 Grad bis 2100.

Um dem entgegen zu wirken, beteiligt sich HEKS an einer Kampagne der Klima-Allianz. Diese fordert die Nationalbank dazu auf, all ihre Beteiligungen an Erdgas-, Erdöl- und Kohleunternehmen abzustossen und ihr Portfolio an nachhaltigen und klimafreundlichen Kriterien auszurichten. Denn der Klimawandel bedeutet eine massive Verletzung grundlegender Menschenrechte und verursacht riesige Umweltschäden. Vor diesem Hintergrund stehen die Investitionen in Erdöl-, Erdgas- und Kohleunternehmen im krassen Widerspruch zu den Anlagerichtlinien der SNB. Diese halten fest, dass die SNB nicht in Unternehmen investieren darf, die “systematisch gravierende Umweltschäden verursachen oder grundlegende Menschenrechte massiv verletzen”.

Die gesetzliche Aufgabe der Nationalbank ist es, die Geld- und Währungspolitik im Gesamtinteresse des Landes zu führen und zur Stabilität des Finanzsystems beizutragen. Eine optimale Währungs- und Anlagepolitik darf deshalb den Klimawandel nicht ignorieren. Sie muss mittel- und langfristige Klimarisiken einbeziehen und nötige Massnahmen umsetzen.

Kampagne für eine nachhaltige Anlagepolitik

Einen ersten Erfolg erzielte die Kampagne im Dezember 2020, als die SNB bekannt gab, alle Aktien von Unternehmen, die hauptsächlich Kohle fördern, zu verkaufen. Diese Massnahme ist jedoch nur ein erster Schritt, denn diese Unternehmen betrugen nur 0.1% aller SNB-Investitionen in fossilen Energien. Ziel der Kampagne ist es, die SNB dazu zu bewegen, dass sämtliche Anlagen mit dem 2-Grad-Ziel des Pariser Abkommens kompatibel sind.

Im April 2021 übergaben HEKS und Fastenaktion der Bank eine von 14’000 Personen unterzeichnete Petition, welche die SNB zum Ausstieg aus Investitionen in fossile Energien aufforderte. Die SNB teilte mit, dass sie dem Pariser Abkommen nicht unterstellt sei und dass das Schweizer CO2-Gesetz keine Vorschriften für ihre Anlagen beinhalte. Weiter betonte sie, dass sie eine breite Diversifizierung der Anlagen anstrebe. 

So bleibt die SNB im Rückstand im Vergleich zu anderen Zentralbanken, die aus Klima- und Risikogründen Investitionen in fossile Energien abstossen – etwa die Banque de France und die Schwedische Bank, die vollständig aus Kohle, Erdöl und Erdgas aussteigen. Eine von der NGO «Positive Money» publizierte Studie bestätigt den Rückstand der SNB in Sachen Klimaschutz. Die Schweiz liegt im Rating deutlich hinter den Zentralbanken ihrer Nachbarländer. 

Zur Kampagne

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