In der äthiopischen Provinz Kofele Woreda verfügen nur 20 % aller Grundschulen über einen Zugang zu sauberem Wasser und weniger als 10 % zu Toiletten. Das wirkt sich negativ auf die Gesundheit der Kinder aus und erschwert es den Mädchen, während der Menstruation die Schule zu besuchen. HEKS ist seit zehn Jahren in Kofele Woreda präsent und unterstützt die Entwicklung eines nachhaltigen Wassersystems, das mehr als 17 000 Menschen Zugang zu sauberem Wasser ermöglicht und so zur Verbesserung der Hygienesituation beiträgt. Das Bewirtschaften von Schulgärten gibt Grundschulkindern des Weiteren die Möglichkeit, einen Einblick in die Nahrungsmittelproduktion zu gewinnen.
Projektteilnehmende:
Das Projekt richtet sich an Schüler:innen aus drei Grundschulen in ländlichen Gemeinden Kofele Woredas, die traditionell Viehwirtschaft betreiben. Die Gemeinschaften wandeln sich von einer nomadischen Weidewirtschaft zu einer halbsesshaften Lebensweise, was neue Anforderungen an die Infrastruktur mit sich bringt. Es wird erwartet, dass die rund 2800 Schulkindern Wasser und sanitären Einrichtungen angeboten bekommen. Die Schüler:innen geben die erlernten Hygiene-Botschaften an ihre Familien und Gemeinden, gesamthaft etwa 9000 Menschen, weiter. Zudem werden rund 1400 Schüler:innen für die Menstruationshygiene sensibilisiert.
Ziele:
Im Rahmen des Projektes ist geplant, dass drei Grundschulen den «Blue School-Ansatz» implementieren und so ihren 2800 Schüler:innen zu einer gesunden Lernumgebung, besseren Hygiene und Gesundheit verhelfen. Die Kinder lernen einfache Techniken für einen sicheren und nachhaltigen Umgang mit Wasser. Diese können sie danach zu Hause und in den Gemeinden weitergeben. So wird der positive Effekt vervielfacht.
Aktivitäten:
In den Schulen werden neue Wasserstellen gebaut bzw. schon bestehende saniert und an das durch HEKS bereits implementierte Wassersystem angeschlossen. In allen drei Schulen kommt ein Regenwassernutzungssystem mit einem Tank von 10 000 Litern dazu. Des Weiteren werden ventilierte Grubenlatrinen eingerichtet oder funktionstüchtig gemacht.
Damit Mädchen auch während ihrer Menstruation den Unterricht besuchen können, fördern Schulungen und Veranstaltungen bei Schüler:innen und Lehrkräften allen Geschlechts das Bewusstsein für die Menstruationshygiene. Dabei werden verschiedene Produkte präsentiert und die Herstellung von Menstruationspolstern aus lokalen Materialien angeregt.
Weiter fördert das Projekt die Einrichtung von Schulgärten und unterstützt die Schulen dabei, Material zur Umsetzung von Agrar- und Umweltmassnahmen zu erarbeiten. In praxisorientierten Trainings wird der Zusammenhang zwischen Nahrungsmittelproduktion und Bewässerungssystemen aufgezeigt wie beispielsweise die Vorteile von Mikro-Bewässerung.