Guatemala

Ökumenische Partnerschaft: Auf dem Weg zur Selbstbestimmung der indigenen Bevölkerung

Die Hälfte der guatemaltekischen Bevölkerung ist von Armut betroffen, die meisten davon sind Mayas. Grund dafür sind die verschiedenen Formen von Diskriminierung der indigenen Bevölkerung. So werden ihre Rechte, ihr Wissen und ihre Kultur missachtet. Auch der Zugang zu ihrem eigenen Land ist bedroht. Sie müssen um ihre Landtitel kämpfen. Ausländische Bergbauunternehmen erhalten Lizenzen für den Abbau von Rohstoffen auf dem Land der indigenen Völker. Das hat nicht nur den Verlust des Landes, sondern auch die Vergiftung von Wasser und Böden zur Folge. Verschärft wird die Problematik durch schwache staatliche Institutionen – eine hohe Kriminalität geht mit einer fast totalen Straflosigkeit einher. Gemeinsam mit Fastenaktion unterstützt HEKS die Menschen dabei, ihre Ernährung zu sichern und ihre kulturelle Identität selbstbewusst zu leben.

Projektteilnehmende:

Ein Schwerpunkt der Arbeit von HEKS und Fastenaktion ist das Recht auf Nahrung der guatemaltekischen Bevölkerung. Gemeinsam mit den Partnerorganisationen vor Ort unterstützen sie die Menschen in der Anwendung ökologischer Anbaumethoden und im Anlegen von Hausgärten für eine gesunde und vielfältige Ernährung. Durch Obstbäume, Aufforstung mit einheimischen Sorten und eine verbesserte Waldwirtschaft erzielen die Familien zusätzlich kleine Einkommen. In Workshops werden lokale Lösungen gesucht, um sich an den Klimawandel anzupassen.

 

Ziele:

Die nachhaltige Landwirtschaft der guatemaltekischen Bevölkerung wird bedroht. 2014 wurde nach massiven Protesten der Bäuerinnen und Bauern sowie der indigenen Bevölkerung ein Gesetz gestoppt, das die Regierung im Schnellverfahren verabschieden wollte. Das als «Monsanto-Gesetz» bekannt gewordene Gesetz hätte es Bäuerinnen und Bauern verboten, ihre eigenen Saatgutsorten anzubauen, zu tauschen und zu verkaufen. Gemeinsam mit den Partnern vor Ort werden die Bäuerinnen und Bauern darin unterstützt, sich gegen solche ungerechten Gesetze zu wehren. Zurzeit wird von einer Partnerorganisation ein alternativer Gesetzesvorschlag erarbeitet, der die Bedürfnisse der Bäuerinnen und Bauern berücksichtigt.
Die indigene Bevölkerung muss sich gegen vielfältige Formen der Diskriminierung wehren. So auch bezüglich ihrer Identitäten und kulturellen Ausdrucksformen, die immer wieder unterdrückt werden. Hier setzen sich HEKS, Fastenaktion und die Partnerorganisationen ein, indem sie Führungspersonen aus den Gemeinden zu Menschenrechten und Konzepten der Gerechtigkeit ausbilden.
 

Aktivitäten:

Umweltfreundliche Methoden in der Landwirtschaft sowie der Zugang zu lokalen Märkten werden gefördert. Kleinbauernfamilien werden durch rechtliche Assistent:innen dabei unterstützt, ihren Landbesitz zu legalisieren. Indigene Gruppen werden im Kampf um ihre Rechte und ihrer politischen Repräsentation gestärkt. Ein Gesetz für den Schutz der Rechte der Bäuerinnen und Bauern in Guatemala, insbesondere ihres Rechts auf Saatgut wird erarbeitet. Die Schweizer Öffentlichkeit wird für die Situation in Guatemala sensibilisiert. Die Arbeit gegen die Straflosigkeit und für den Schutz von Menschenrechtsverteidiger:innen in Guatemala wird unterstützt.

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Projektdetails
Projektverantwortung
Tina Goethe
Projektnummer
490.998

Projektdauer

2014
2023
Gesamtbudget
CHF 81 000
Kontakt

+41 31 380 65 96
projektdienst@heks.ch

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