Schulen schützen sich vor Gewalt und lehren Kultur des Friedens
Die Urabá-Region von Antioquia war zwischen 1988 und 2002 stark von bewaffneten Konflikten betroffen, die zu über 100 Massakern führten, hauptsächlich in der sogenannten «Bananenachse» (Turbo, Apartadó, Chigorodó und Carepa). Die strategische Lage der Region, mit Zugang zu Atlantik- und Pazifikküsten, fördert auch heute den Handel mit Waffen und Drogen sowie den Menschenhandel. Grosse Agrar- und Hafenprojekte haben ebenfalls bewaffnete Gruppen angezogen, was zu Vertreibung und Gewalt führte. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet durch Rekrutierung, Drogenmissbrauch, Bandenkriminalität und geschlechtsbasierte Gewalt. Diese Erscheinungen beeinträchtigen die Bildung und erhöhen das Risiko von Fehlzeiten und Schulabbrüchen. Das Projekt zielt darauf ab, die Bildungschancen und -bedingungen für Kinder und Jugendliche in den Konfliktgebieten der Urabá-Region von Antioquia zu verbessern.
Projektteilnehmende:
In das Projekt direkt einbezogen werden sollen 80 Lehrkräfte und 3760 Schüler:innen. Darüber hinaus werden mindestens 100 Mütter, Väter und weitere Betreuende an der Förderung und Begleitung der von den Elternräten der vier Schulen entwickelten Initiativen teilnehmen. Indirekt erreicht das Projekt weitere 1440 im Bildungsbereich engagierte Personen wie Beamte und Vertreter:innen zivilgesellschaftlicher Organisationen.
Ziele:
Ziel des Projekts ist es, dass Kinder und Jugendliche aus Schulen in Konfliktgebieten der Urabá-Region von Antioquia (Urabá Antioqueño) bessere Chancen auf eine qualitativ hochwertige Bildung erhalten. Sie sollen zudem eine aktivere Rolle bei der Lösung von Problemen im schulischen Zusammenleben und sicherere Lernumgebungen haben, die ihren kontinuierlichen Schulbesuch gewährleisten. Ziel ist es, dass die Lehrpersonen ihre Fähigkeiten zur Umsetzung von Strategien verbessern, die sozio-emotionale Fähigkeiten, Lese-, Schreib- und mündliche Fähigkeiten sowie logisches und mathematisches Denken fördern. Weiter sollen Initiativen zur Bewältigung von Problemen im schulischen Zusammenleben, insbesondere im Zusammenhang mit geschlechtsbasierter Gewalt zusammen mit Lehrern und Familien entwickelt und umgesetzt werden. Weiter wird ein Schutz- und Sicherheitsplan für Schulen, die von komplexen Risiken betroffen sind, entwickelt und umgesetzt.
Aktivitäten:
80 Lehrpersonen werden in Strategien geschult, um sozio-emotionale Fähigkeiten, Lesen, Schreiben, mündlichen Ausdruck sowie logisches und mathematisches Denken zu stärken. Diese Massnahmen sollen mindestens 2000 Schüler:innen erreichen. 140 Sekundar- und Mittelschüler:innen werden in Initiativen für schulisches Zusammenleben und Friedenskultur einbezogen, die insgesamt 1400 weitere Personen, darunter Schüler:innen, Lehrpersonen und Familien, erreichen. Für die Schulen werden in Zusammenarbeit mit lokalen Bildungsbehörden und der Gemeinschaft Schutz- und Sicherheitspläne entwickelt und umgesetzt, um Schulen vor Gewalt zu schützen. Das Projekt reagiert mit diesen Massnahmen auf die Herausforderungen durch den bewaffneten Konflikt in der Region und fördert durch Bildung die soziale und emotionale Stabilität der Schüler:innen.