Stabile Nahrungsgrundlagen für Mensch und Tier
In Niger regnet es oft nur wenig und unregelmässig. Die Trockenperioden werden durch den Klimawandel verstärkt und wirken sich negativ auf die Ernten der Bauernfamilien aus. Es kommt immer häufiger zu Hungerkrisen, von denen vor allem die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft wie Frauen und Kinder betroffen sind. Der Druck auf die verfügbaren Landressourcen hat in den letzten Jahren stark zugenommen, vor allem wegen des sehr starken Bevölkerungswachstums. HEKS unterstützt deshalb arme Produzentenfamilien beim Zugang zu hochwertigem Saatgut, das resistenter gegen die Folgen des Klimawandels ist. Das Projekt unterstützt die Produzent:innen auch bei der Beschaffung von Wetterdaten und bei der ökologischen Schädlingsbekämpfung sowie bei der Verarbeitung und dem Verkauf ihrer landwirtschaftlichen Produkte. So hilft das Projekt ihnen, ihre Erträge und ihr Einkommen zu steigern.
Projektteilnehmende:
8000 arme Produzentenfamilien aus 100 Dörfern der Départements Mirriah und Belbéji in der Region Zinder sind direkt in die Projektaktivitäten eingebunden. Indirekt wird das Projekt so 56 000 Personen erreichen, denn nicht nur die Produzent:innen profitieren vom Projekt, sondern auch deren Familienmitglieder.
Ziele:
Vorrangiges Ziel des Projekts ist die Steigerung der Produktion der wichtigsten Nahrungsmittel wie Hirse und Bohnen sowie Erdnüsse. Für die ärmsten Bauernfamilien, die keinen Zugang zu fruchtbarem Land haben, werden Techniken zur Produktion von Gemüse in Hütten eingeführt, um ihre Ernährungssicherheit zu erhöhen. Durch eine effizientere Verarbeitung und Vermarktung von Agrarprodukten sowie der Unterstützung bei der Herstellung von agrarökologischen Produktionsmitteln aus lokal verfügbaren Materialien mit entsprechend geringeren Produktionskosten können die Landwirt:innen zudem ihr Einkommen verbessern.
Aktivitäten:
Die Bauernfamilien erhalten Zugang zu verbessertem Saatgut, das resistenter gegen die lokalen klimatischen Bedingungen ist, sowie Schulungen in Produktionstechniken und Wassermanagement. Weiter lernen sie Methoden zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit, zur Herstellung von organischen Hilfsstoffen wie Kompost und Biopestiziden, zur Schädlingsbekämpfung und zum Schutz der gelagerten Ernte vor Schädlingen.
Die Bauernfamilien werden mit Wetterinformationen versorgt, damit sie fundierte Entscheidungen über den Anbau treffen können. Die Weiterverarbeitung der landwirtschaftlichen Produkte ist eine weitere wichtige Projektkomponente, die es den Familien ermöglicht, mehr aus ihren Erzeugnissen zu machen. So können beispielsweise Erdnüsse zu Öl verarbeitet und zu einem höheren Preis verkauft werden. Ausserdem werden Ernterückstände zu Futterballen verarbeitet, die in der Trockenzeit an das Vieh verfüttert werden können.