Kinder auf den Strassen von Beirut schützen
HEKS/Pascal Mora
Hyperinflation führt zu extremer Armut

HEKS unterstützt die notleidende Bevölkerung im Libanon

Nothilfe Naher Osten

Nach der zerstörerischen Explosion im Hafen von Beirut im Jahr 2020 förderte die internationale Gemeinschaft den Wiederaufbau. Auch HEKS und seine Partnerorganisation Najdeh unterstützten die betroffene Bevölkerung - um deren überlebenswichtige Grundbedürfnisse zu decken - mit der Verteilung von Lebensmitteln, Medikamenten und Bargeldhilfe.
Anders als nach ähnlichen Katastrophen konnte sich die Bevölkerung jedoch kaum erholen. Die Hyperinflation liess nicht nur die Opfer der Explosion, sondern die gesamte libanesische Gesellschaft in die Armut abrutschen. HEKS ist seit 2012 im Libanon mit verschiedenen Projekten aktiv.

 

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Die Lage im Libanon ist schon länger komplex und von geopolitischen Faktoren beeinflusst. In den vergangenen Jahrzehnten hat das Land mehrere Konflikte erlebt, darunter einen Bürgerkrieg und die israelische und syrische Besatzung. Die Konflikte in anderen Ländern führten zu massiven Migrationswellen − im Jahr 1915 aus Armenien nach dem Völkermord, 1948 aus Palästina nach der Gründung Israels und 2011 aus Syrien im Zusammenhang mit dem ausgebrochenen Bürgerkrieg. Heute ist der Libanon weltweit das Land, das die höchste Anzahl Geflüchtete pro Kopf und Quadratkilometer hat. Die Migration verstärkt die ethnische und religiöse Heterogenität des Landes: Muslimische, christliche und drusische Glaubensgemeinschaften sind in mehrere Sekten und Konfessionen unterteilt.

Trotz der Auswirkungen der seit dem Jahr 2011 andauernden Syrienkrise schien der Libanon einigermassen stabil. Jedoch endeten die erzielten Entwicklungsgewinne abrupt: Ab 2019 brachten mehrere Krisen das Land an den Rand des Zusammenbruchs. Der Regierung gelangen weder politische noch wirtschaftliche Reformen, in der Folge gingen die ausländischen Investitionen zurück. Das Land erlebte aufgrund von finanzieller Misswirtschaft eine wirtschaftliche Stagnation und zunehmende Arbeitslosigkeit, was zu Protesten führte und die Regierung unter Druck setzte. Auch die COVID-Pandemie destabilisierte das Land. Die Explosion von unsachgemäss gelagertem Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut im August 2020 verwüstete einen grossen Teil der Stadt. Dieser Unfall hatte für die betroffenen Haushalte nicht nur Tod und Leid zur Folge, sondern verschärfte zudem die politische und wirtschaftliche Krise im Land.

All diese Faktoren plus die Hyperinflation und schwindende Erwerbsmöglichkeiten lassen die Gesellschaft äusserst schnell in die Armut abrutschen. Das BIP pro Kopf von 7500 USD im Jahr 2019 ist 2021 auf 2700 USD gesunken. Gleichzeitig ist die mehrdimensionale Armut von 42 auf 82 Prozent gestiegen, wobei 40 Prozent aller Familien in extremer Armut leben.

HEKS im Libanon

Die humanitäre Hilfe von HEKS passt sich ständig den sich ändernden Bedürfnissen im Land an. Von 2012 bis 2020 konzentrierten sich die umgesetzten Projekte auf Wohnraum und Erwerbsmöglichkeiten für Palästinenser:innen, die vor dem Krieg in Syrien geflohen waren. Für die aus Palästina und Syrien stammenden Personen ist der Zugang zum Arbeitsmarkt stark eingeschränkt, sie können sich kaum eine ausreichende Existenzgrundlage aufbauen und sind daher besonders von Armut betroffen. 

Nach der Explosion in Beirut im Jahr 2020 leistete HEKS schnell humanitäre Hilfe und unterstützte für anderthalb Jahre 3000 hauptsächlich libanesische Haushalte, die ihre Existenzgrundlage verloren hatten, mit Bargeldzahlungen. Das umfangreiche Projekt richtete sich vor allem an die Bedürftigsten, das heisst an von Frauen und älteren Menschen geführte Haushalte. 

Mitte 2022 wurden die Prioritäten neu eingestuft. HEKS leistet nun über die Partnerorganisation Najdeh finanzielle Unterstützung für vorwiegend syrische Familien, um ihre Lebensgrundlagen zu stabilisieren. So müssen die Kinder nicht mehr arbeiten, wie zum Beispiel vorher PET-Flaschen aus dem Müll sammeln, sondern können weiter zur Schule gehen. 

Ein neues Projekt ist in Planung, bei dem palästinensische Geflüchtete eine Berufsbildung erhalten, die ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt verschafft. 

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