Mann sitz am Tisch und schält eine Orange
Hakob Hovhannisyan and Gevorg Mkrtchyan/HEKS/EPER
Humanitäre Krise Armenien

Nothilfe für armenische Geflüchtete aus Berg-Karabach

Ein alter Konflikt fordert immer neue Opfer

HEKS leistet Nothilfe für armenische Geflüchtete aus Berg-Karabach: Die jüngste Gewalteskalation in der Region Berg-Karabach Ende September hat hunderttausend armenisch-stämmige Bewohner:innen des Gebietes zur Flucht nach Armenien gezwungen. Diese Menschen brauchen kurzfristig dringend Unterkünfte, Nahrungsmittel und weitere Güter des täglichen Bedarfs und mittelfristig eine Perspektive.

Der Jahrzehnte alte Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach im Südkaukasus ist vor allem für die Zivilbevölkerung beider Seiten ein wiederkehrendes humanitäres Drama. Nach dem jüngsten Gewaltausbruch im September 2023 und der Eroberung des gesamten Gebietes durch die aserbaidschanische Armee ist mittlerweile fast der gesamte armenisch-stämmige Teil der Bevölkerung von Berg-Karabach, insgesamt über 100 000 Menschen, aus Furcht vor ethnisch motivierten Übergriffen von aserbaidschanischer Seite, aus der umkämpften Region ins benachbarte Armenien geflüchtet.

Nothilfe im Aufnahmeland Armenien

Die Situation für die armenisch-stämmige Bevölkerung von Berg-Karabach ist dramatisch. Die grösste und schwierigste Herausforderung für das Aufnahmeland Armenien ist derzeit deren Unterbringung und Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern des täglichen Bedarfs. In einer ersten Phase leistete HEKS in Zusammenarbeit mit seinen langjährigen lokalen Partnerorganisationen «Armenia Round Table» und «Syunik Developement NGO» Nothilfe von vorerst 300 000 Franken für insgesamt 1650 vulnerable Personen – vor allem Alleinerziehende, Familien mit Kindern und ältere Menschen. So erhielten 1000 Familien eine Bargeldunterstützung von je rund 120 Franken, damit sie sich mit lebensnotwendigen Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Hygieneartikel, Miete u.ä.) versorgen können. Für weitere 300 Geflüchtete wurde eine Unterkunft zur Verfügung gestellt, samt Essen sowie psycho-sozialer Unterstützung und Betreuungsangeboten für die Kinder.

Die Vertriebenen brauchen jedoch weiterhin Unterstützung. So haben zum Beispiel immer noch nicht alle Geflüchteten eine permanente Unterkunft gefunden. HEKS hat deshalb entschieden, die Geflüchteten mit weiteren 1,5 Millionen CHF zu unterstützen. Mit diesen Mitteln wird einerseits die Notunterkunft in Yegegis für 200 Personen über den Winter aufrechterhalten, es werden Grundbedürfnisse gedeckt und psychologische Betreuung angeboten.

Inklusion und Dialog 

Um den Geflüchteten eine mittelfristige Perspektive zu bieten, engagiert sich HEKS in Zusammenarbeit mit der «Armenian General Benevolent Union» (AGBU) weiter für die Inklusion der Geflüchteten in das Erwerbsleben, mit dem Ziel, dass sie möglichst bald den Lebensunterhalt selbst bestreiten können. Dabei erhalten sie eine intensive Umschulung bzw. Höherqualifizierung, damit sie sich an den lokalen Kontext und Arbeitsmarkt anpassen können. Eine wichtige Grundlage dafür sind die vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die es in Berg-Karabach gibt.

Schliesslich wird das Projekt auch den Dialog zwischen den Geflüchteten und der einheimischen Bevölkerung fördern, indem beide Gruppen in gemeinsame Initiativen eingebunden werden. 

Finanziert wird dieses Engagement unter anderem durch den Kanton Genf.

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