Nothilfe für Geflüchtete, intern Vertriebene und vom Erdbebenbetroffene

Syrien befindet sich nach wie vor inmitten einer komplexen humanitären Krise, die durch das verheerende Erdbeben vom 6. Februar 2023 noch dramatischer wurde und das Land in eine tiefe Not gestürzt hat. Die Krise wird durch die langfristigen Folgen eines über ein Jahrzehnt andauernden Konflikts geprägt: ein gespaltenes Land, weitreichende Zerstörung, nicht explodierte Sprengkörper und die weltweit die höchste Zahl an Binnenvertriebenen. Die anhaltende Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage, verstärkt durch Sanktionen, hat die Bedürfnisse und die Verletzlichkeit der Bevölkerung weiter verschärft. Seit 2017 leistet HEKS in Syrien Nothilfe.

Die Entmachtung des langjährigen syrischen Machthabers Bashar al-Assad weckt Hoffnung auf einen Neuanfang. Doch die Situation in Syrien und im gesamten Nahen Osten bleibt extrem angespannt. Die anhaltende Krise im Nahen Osten trifft die Zivilbevölkerung hart und unsere verfügbaren Mittel reichen nicht aus, um die notleidenden Menschen angemessen zu unterstützen. Deshalb sind wir dringend auf Ihre Spende angewiesen. Herzlichen Dank für Ihre Spende.

Im Jahr 2024 benötigten etwa 16,7 Millionen Menschen in Syrien humanitäre Hilfe, das sind 70 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein Anstieg um 1,4 Millionen Menschen. Syrien leidet unter vielfältigen Konflikten, die durch die globale Klimakrise sowie regionale und weltweite Krisen wie den wirtschaftlichen Kollaps im Libanon, die COVID-19-Pandemie und sinkende Spenden verstärkt werden. Diese Faktoren erschweren die Situation zusätzlich.

Das schwere Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze am 6. Februar 2023 brachte zusätzlich grosses Leid und Zerstörung für die Menschen in Syrien. HEKS ist seit Jahren in den betroffenen Gebieten in Nordsyrien aktiv und reagierte schnell. Bereits wenige Stunden nach dem Beben organisierten HEKS und seine lokalen Partnerorganisationen Unterkünfte und Nothilfe für Tausende von Familien.

Die Eskalation im Libanon, die im September 2024 begann, hat die Zahl der syrischen Rückkehrer und libanesischen Geflüchteten, die in Syrien Schutz suchen, stark erhöht. Laut dem UNHCR-Bericht sind seit Beginn der Konflikte über 440’000 Menschen aus dem Libanon nach Syrien geflohen, und es wird erwartet, dass diese Zahl weiter steigt. Besonders betroffen sind die Regionen Aleppo, der ländliche Raum von Damaskus und Hama, gefolgt von Damaskus, Lattakia, Tartus sowie neuerdings Raqqa und Deir Ezzor. Die Geflüchteten werden hauptsächlich von lokalen Gemeinschaften aufgenommen, die auf ohnehin überlastete und beschädigte Infrastruktur angewiesen sind, was die humanitäre Hilfe zusätzlich erschwert.

Instabile Sicherheitslage und grosse Armut

Seit 2011 befindet sich Syrien in einem anhaltenden Konflikt, der grosse Schäden an der wichtigen Infrastruktur verursacht hat. Dies hat zu Armut, Ernährungsunsicherheit und einem Wiederanstieg von wasserbedingten Krankheiten geführt. Das jüngste Erdbeben hat die Lage noch verschlimmert und die Wasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastruktur stark beeinträchtigt, was den Zugang zu grundlegenden Gütern wie Nahrung, Arbeit und sauberem Wasser erschwert. Diese Probleme verschärfen die ohnehin fragile Infrastruktur und die wirtschaftliche Situation weiter.

Nothilfe für die Betroffenen des Erdbebens in Syrien

 

Das zerstörerische Erdbeben hat die Menschen an der türkisch-syrischen Grenze in noch grösseres Elend gestürzt. HEKS führte nicht nur Sofortmassnahmen direkt nach dem Erdbeben durch, sondern engagiert sich auch aktiv für die langfristige Erholung und Stabilisierung des kriegszerstörten Landes. Der Fokus liegt dabei auf der Sanierung der Infrastruktur und der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit. 

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Nothilfe nach dem Erdbeben in Syrien: Sanierung von Strassen
HEKS

HEKS in Syrien

Seit 2017 arbeitet HEKS in Syrien mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und hat 2021 ein Länderbüro eröffnet, um humanitäre Hilfe zu leisten. Seit 2022 konzentriert sich die Unterstützung auf die nachhaltige Wiederherstellung wichtiger Dienste. Es gibt drei Schwerpunkte: 1. Ernährungssicherung durch die Reparatur öffentlicher Bäckereien, 2. Verbesserung der Trinkwasserversorgung und 3. Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Integration gefährdeter Menschen in den Arbeitsmarkt. Auf dieser Basis führt HEKS humanitäre Projekte durch, um Menschen in den vom Erdbeben betroffenen Gebieten im Norden Syriens – Aleppo, Latakia, Hama und Tartus – sowie in den Regionen Rif Dimashq (Großraum Damaskus) und Deraa zu helfen. Angesichts der wachsenden Herausforderungen in Syrien konzentriert sich HEKS auf folgende Aktivitäten:

  • Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen: HEKS verbessert die Wasserversorgung und saniert Sanitäranlagen, um wasserbedingte Krankheiten zu bekämpfen. Die Massnahmen erreichten bisher 898’000 Menschen und umfassten auch Solaranlagen und Hygieneschulungen.
  • Ernährungssicherheit: HEKS stärkt die Versorgung mit Brot durch die Sanierung und Solarausstattung von Bäckereien sowie die Unterstützung von Mühlen. Davon profitierten 2'385’000 Menschen.
  • Unterstützung gefährdeter Gruppen: HEKS fördert den Lebensunterhalt gefährdeter Gruppen, insbesondere von Menschen mit Behinderungen und bedürftigen Frauen, um ihre Resilienz und Lebensqualität zu verbessern. Insgesamt profitierten 405.000 Menschen von Programmen zur Existenzsicherung, die berufliche Weiterbildung, die Wiederherstellung von Berufs- und ländlichen Ausbildungszentren.  

Da die humanitäre Situation in Syrien immer schwieriger wird, muss HEKS schrittweise vorgehen. Der Fokus liegt darauf, die Situation der Menschen zu stabilisieren, da substantielle Verbesserungen aktuell nicht realistisch sind. HEKS verknüpft hierbei die drei zentralen programmatischen Bereiche (Wasser, Brot und Arbeit) mit Lobbyarbeit. Konkret werden dabei folgende Programme implementiert: 

  • Situative Reaktion auf akute Notfälle, wie die Versorgung von Geflüchteten, Rückkehrer:innen und Menschen, die von Migration betroffen sind. 
  • Einführung eines gebietsorientierten Ansatzes, um wichtige Infrastrukturen zu verbessern, die der gesamten Bevölkerung zugutekommen. 
  • Unterstützung von Projekten zur Existenzsicherung und enge Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor, um sicherzustellen 

Letzte Aktualisierung: November 2024

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