Mitteilung vom 29. November 2020

Nach dem Nein zur Konzernverantwortungsinitiative: Wirtschaft und Politik stehen nun doppelt in der Pflicht

HEKS sieht nach der allein dem Ständemehr geschuldeten Ablehnung der Konzernverantwortungsinitiative (KVI) Politik und Wirtschaft unseres Landes in der Pflicht. Sie müssen nun den Beweis erbringen, dass die Umsetzung des bundesrätlichen Gegenvorschlages Gewähr dafür bietet, dass künftig sämtliche international operierenden Schweizer Unternehmen wie auch von ihnen kontrollierte Firmen im Ausland die universalen Menschenrechte und international anerkannte Umweltstandards nachprüfbar einhalten und durchsetzen.

HEKS unterstützt die Konzernverantwortungsinitiative
Konzernverantwortungsinitiative

Noch selten zuvor hat ein Volksbegehren die Gemüter der Schweizerinnen und Schweizer so stark bewegt wie die Konzernverantwortungsinitiative. Heute, nach einem intensiven und vor allem in den letzten Wochen von beiden Seiten auch sehr emotional geführten Abstimmungskampf, gilt es festzuhalten: Das jahrelange Engagement von über 130 zivilgesellschaftlichen Organisationen, darunter auch HEKS, hat sich gelohnt, auch wenn die Initiative am Ende am Ständemehr gescheitert ist. Denn auch der Initiative ist es zu verdanken, dass die Achtung der universalen Menschenrechte und die Garantie fairer Arbeitsbedingungen stärker denn je als wichtige Erfolgsfaktoren der Schweizer Wirtschaft akzeptiert und wahrgenommen werden. Dass die Mehrheit der Schweizer Stimmberechtigten für die Initiative gestimmt hat, nimmt zudem all jene massgebenden Kräfte aus Politik und Wirtschaft unmissverständlich in die Pflicht, die den bundesrätlichen Gegenvorschlag als ausreichendes Kontrollinstrument gegen skrupellose unternehmerische Fahrlässigkeit und die bewusste Missachtung von Menschenrechten zu verkaufen wussten.

HEKS, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz, seinerseits sieht sich durch das Abstimmungsergebnis bestätigt und ermutigt, sich auch in Zukunft mit aller Kraft für jene Menschen in den armen Ländern des Südens einzusetzen, die am meisten von Armut, Unterdrückung und Ausbeutung betroffen sind.

Samuel Berner
Abteilungsleiter Medien und Information
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