Medienmitteilung vom 20. Mai 2023

Die Tage der Gletscher sind gezählt – Zeremonie im Hochgebirge

An einer Zeremonie am Fuss des Morteratschgletschers gedachten am Samstag rund 150 Personen den sich zurückziehenden Gletschern. Mit der Feier im Hochgebirge machten Entwicklungs- und Umweltorganisationen auf die dramatischen Folgen der Klimaerwärmung aufmerksam, die nicht nur den Gletschern zusetzt. Im globalen Süden äussert sie sich vor allem in stärkeren Taifunen und Überschwemmungen, wie Father Tony aus den Philippinen erklärte. Noch können wir Gegensteuer geben und die Klimakatastrophe abwenden. Mit einem Ja am 18. Juni zum Klimaschutzgesetz kann die Schweiz dringend nötige Verantwortung übernehmen.  

Alphornspielerinnen vor einem Zug am Moteratschgletscher
Stefan Salzmann

Der Glaziologe Matthias Huss von der ETH Zürich und der WSL Birmensdorf erforscht den Morteratschgletscher seit über einem Jahrzehnt. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 100 Jahren sei der Gletscherrückgang in den Alpen so stark wie in den letzten Jahren, erklärte Huss an der von Fastenaktion, HEKS, Alpen-Initiative, Vereinigung Bündner Umweltverbände, Klimaseniorinnen, Christ:innen für Klimaschutz und Verein Klimaschutz veranstalteten Zeremonie. Huss wies auf den deutlichen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Gletscherschmelze hin. «Die Häufung von extrem warmen Jahren hat dazu geführt, dass der Morteratschgletscher richtiggehend in sich zerfällt». Unzählige Gletscher in den Alpen werden in den nächsten Jahrzehnten verschwinden oder sind heute schon ganz weg.

Der Klimawandel betrifft uns alle, wie Father Tony Labiao, von Social Action der philippinischen Bischofskonferenz, einer Partnerorganisation von Fastenaktion eindrücklich schildert: «Viele ärmere Länder sind vom Klimawandel betroffen, ihnen fehlen aber die Mittel, um darauf zu reagieren». Labiao forderte deshalb die Schweiz und die industrialisierten Länder auf, dringend etwas gegen den Klimawandel zu tun, denn die Folgen müssten primär die ärmsten Länder tragen.

Yvan Maillard Ardenti
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Im Rahmen der Zeremonie teilte Erika Cahenzli, Kirchenratspräsidentin der evang.-ref. Landeskirche Graubünden, einen geistlichen Impuls. Sie zeigte aus christlicher Perspektive auf, dass der Klimawandel ein Problem ist, dem man sich nun endlich und entschieden stellen muss: «Klimaschutz ist Ausdruck einer umfassenden Verantwortung für die Schöpfung. Es geht um den Schutz der Lebensgrundlagen für alle Lebewesen, heute und in Zukunft.» 

Ja zum Klimaschutzgesetz

All diese Äusserungen zeigen, dass die Schweiz endlich Verantwortung übernehmen muss, um die Folgen der Klimakrise abzuschwächen. Deshalb ist ein Ja zum Klimaschutzgesetz am 18. Juni dringend notwendig. Für die Gletscher, für die Menschen in der Schweiz aber auch für die Menschen im globalen Süden, die schon jetzt am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leiden.  
 

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Weitere Auskünfte:

  • Yvan Maillard Ardenti, Themenverantwortlicher Klimagerechtigkeit HEKS, +41 31 380 65 73
  • Stefan Salzmann, Fachverantwortlicher Energie & Klimagerechtigkeit Fastenaktion, Co-Präsident Klima-Allianz (Deutsch und Englisch), +41 (0)78 666 35 89 
  • Rea Furrer, Geschäftsleiterin Vereinigung Bünder Umweltorganisationen, +41 (0)78 907 07 15