Rechte für Kleinbauern - Peasants Rights - HEKS
Christian Bobst
Entwicklung ländlicher Gemeinschaften

UNDROP – Eine Erklärung für die Rechte der Kleinbauern

Peasants Rights Deklaration

Ende 2018 verabschiedete die Uno-Generalversammlung eine wegweisende Erklärung zum Schutz der Rechte von Bauernfamilien und anderen Menschen, die auf dem Land arbeiten. HEKS hat sich gemeinsam mit einer Allianz zivilgesellschaftlicher Organisationen für die Verabschiedung dieser Deklaration eingesetzt und macht sich nun auch für deren Umsetzung stark.

Brauchen Bauern eigene Rechte?

Immer wieder verabschiedete die UNO spezielle Auslegungen der universellen Menschenrechte für spezifische Menschen oder Gruppen – wie etwa Kinder, Frauen, ethnische Minderheiten oder Indigene – weil sie der Ansicht ist, dass diese Menschen besonderes verletzlich sind und besonderen Schutz bedürfen.

Auch ländliche Bevölkerungsgruppen müssen heute als besonders verletzlich angesehen werden: Obwohl Bauern, Fischerinnen, Viehzüchter und andere Menschen, die im ländlichen Raum arbeiten, erwiesenermassen eine tragende Rolle spielen, um die weltweite Ernährungssicherheit zu gewährleisten, erhalten sie in vielen Ländern kaum Unterstützung, im Gegenteil: Im Zuge der voranschreitenden Industrialisierung der Landwirtschaft wird ihnen der Zugang zu Land, Wasser oder Saatgut zunehmend erschwert oder gar entzogen, obwohl ihr Leben und Überleben direkt von diesen Ressourcen abhängt. Auch sind sie den verheerenden Folgen des Klimawandels besonders stark ausgesetzt.

Ländliche Entwicklung und  Aufbau einer starken Zivilgesellschaft (Bild Nr. 381200) TEASER
Christian Bobst

Die UNDROP: Ein historisches Zeichen für Bauern weltweit

Die Weltgemeinschaft hat die Problematik erkannt und entschieden, dass die ländliche Bevölkerung besser geschützt werden muss: In der «Erklärung für die Rechte von Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten» (UNDROP) definiert die UNO in 28 Artikeln deren wichtigste Rechte, darunter das Recht auf Land, auf Wasser, auf Saatgut, auf agroökologische Produktionsformen, auf eine intakte Umwelt oder das Recht, selbstbestimmt über die eigenen wirtschaftlichen Ziele und Ernährungsweisen bestimmen zu können.

Für HEKS beinhaltet die UNDROP alle wichtigen Aspekte und Rechte, die Menschen im ländlichen Raum zustehen sollten und für die wir uns in unseren ländlichen Entwicklungsprojekten schon seit Langem einsetzen.

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UNDROP
Mehr Rechte für Bäuerinnen und Bauern

In der verabschiedeten «Erklärung für die Rechte von Kleinbauern und anderen Menschen, die in ländlichen Regionen arbeiten» (UNDROP) definiert die UNO in 28 Artikeln die wichtigsten Rechte, die Bauern und Bäuerinnen weltweit nun zustehen.

Den Worten müssen Taten folgen

Rechte auf dem Papier sind das eine, ihre Umsetzung in der Realität das andere. Die UNDROP ist sogenanntes «soft law», das heisst, sie ist nicht rechtlich bindend. Die Rechte sind also nicht direkt einklagbar, aber die Staaten haben sich mit der Annahme der Deklaration dazu verpflichtet, diese politisch umzusetzen.

HEKS möchte daher in der Projektarbeit im Ausland für die neue Deklaration sensibilisieren und seine Partner bei der Einforderung der Rechte in ihrem jeweiligen Land unterstützen. Zudem möchte HEKS gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Schweizer Organisationen in einen Dialog mit der Verwaltung treten, um auf eine konsequente Umsetzung der UNDROP in der Schweiz und durch die Schweiz hinzuwirken.

Denn die Umsetzung der UNDROP wird auch die Schweiz vor Herausforderungen stellen, zum Beispiel wenn es darum geht, die Schweizer Agrar- oder Handelspolitik mit den Rechten von Kleinbauern in Einklang zu bringen, etwa bezüglich bilateralen Handelsabkommen oder Gesetzen zu intellektuellen Eigentumsrechten.

Familien in Tahoua vermarkten Moringa
HEKS/Annette Boutellier

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