«Es ist wichtig, dass wir innovativ bleiben»

Peter Merz hat am 1. November sein neues Amt als Direktor angetreten. Er möchte HEKS gemeinsam mit der gesamten Geschäftsleitung voranbringen – und dessen guten Ruf als solides und professionelles Hilfswerk weiter festigen.

Interview: Olivier Schmid

 

Was ist für Sie die besondere Herausforderung Ihres neuen Amtes?

Peter Merz: Nach vier Jahren als Leiter des Bereichs Ausland reizte mich die neue Herausforderung, als Direktor Verantwortung für die Gesamtorganisation zu übernehmen. Insbesondere finde ich die grosse Aufgaben- und Themenvielfalt spannend. Die gute Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung, mit dem Kader und den Mitarbeitenden haben mich in meiner Motivation, diese Aufgabe zu übernehmen, bestärkt.

Ich will HEKS gemeinsam mit der gesamten Geschäftsleitung und allen Mitarbeitenden voranbringen. Meine Rolle wird sein, die Themen und Projekte zu koordinieren, zusammenzuhalten und wo nötig zu entscheiden – im Sinne eines Direktors auf der einen Seite und eines Moderators auf der anderen Seite.

Kontakt Peter Merz
HEKS

Wie sehr sind Ihnen als bisheriger Leiter des Bereichs Ausland die Themen der anderen Bereiche vertraut?

In der Geschäftsleitung habe ich mich in den letzten vier Jahren regelmässig mit den wichtigsten Inland- und Kommunikationsthemen auseinandergesetzt: sei es bei der Erarbeitung der Strategie 2018 bis 2022, bei der Diskussion zum Rechtsschutzmandat für die Bundesasylzentren oder bei der Frage, wie sich HEKS mit seinen Inlandthemen positionieren will. Von daher kenne ich die grossen Linien der Arbeit dieser Bereiche wie auch des Secrétariat romand. Zudem hatte ich immer wieder die Gelegenheit, einzelne Inlandprojekte näher kennenzulernen. Auch Finanzthemen oder das Datenmanagement wurden in der Geschäftsleitung immer wieder intensiv diskutiert. Es ist aber klar, dass ich mich als Direktor vertiefter mit der Arbeit der einzelnen Bereiche auseinandersetzen werde. Ich freue mich darauf, die vielfältigen Themenfelder begleiten und vorwärts bringen zu können.

Die Strategie 2018 bis 2022 ist unter Dach und Fach. Was gibt es für Sie als Direktor in den nächsten Jahren für Gestaltungsmöglichkeiten?

Die Strategie steht ja für Kontinuität und moderates Wachstum. Wir wollen uns mit unseren Schwerpunktthemen im In- und Ausland noch klarer positionieren und unsere Finanzierungsbasis verbreitern. Für die Auslandarbeit, die bisher mehrheitlich national finanziert ist, gilt es, uns international besser aufzustellen. Ziel ist es, bei der EU und bei Stiftungen in Europa und in den USA sowie durch Fundraising in unseren Projektländern vermehrt finanzielle Mittel zu generieren. In der Schweiz müssen wir gegenüber anderen Hilfswerken wie auch gegenüber privaten und staatlichen Anbietern konkurrenzfähig bleiben, ohne unsere Leistungen zu Dumpingpreisen anzubieten. Es ist wichtig, dass wir innovativ bleiben und immer wieder neue Projekte entwickeln und Ideen ausprobieren – allerdings ohne uns zu verzetteln. Die Projekte müssen für unsere Begünstigten immer einen Mehrwert haben.

Woran werden die Mitarbeitenden merken, dass Sie Direktor sind?

Ich werde in einem anderen Büro sitzen! (lacht) Ich erlebe HEKS als eine Organisation, die den Mitarbeitenden die Möglichkeit gibt, sich zu entfalten und sich weiterzuentwickeln. Ich möchte, dass dies so weitergeht. HEKS soll den Mitarbeitenden Vertrauen schenken und sie befähigen, ihren Job gut zu machen. Ich möchte wie als Bereichsleiter auch als Direktor nahbar bleiben und einen guten Austausch pflegen. Zudem möchte ich die Westschweiz und die Deutschschweiz näher zusammenzubringen – damit sich die Mitarbeitenden von HEKS und EPER als Teil einer nationalen Organisation verstehen. Der neue Stiftungsrat wird dabei sicher auch eine wichtige Rolle spielen.

Sie waren je vier Jahre Leiter der Abteilung Afrika und Lateinamerika und Leiter des Bereichs Ausland. Wie lautet Ihre persönliche Bilanz?

Wir haben es in den letzten acht Jahren geschafft, unser Profil in der Auslandarbeit zu schärfen: in der humanitären Hilfe, der kirchlichen Zusammenarbeit und durch Länderprogramme, welche die Themen Zugang zu Land und Konfliktbearbeitung konsequent miteinander verbinden. Zudem sind wir in den Bereichen Projektmanagement, Projektentwicklung und Projekt-Monitoring mit unseren Länderbüros und Partnerorganisationen einen grossen Schritt weitergekommen. Dies wirkt sich positiv auf die Qualität und die Wirkung unserer Projekte aus. Ausserdem haben wir bei der DEZA und der Glückskette unseren guten Ruf als solides und professionelles Hilfswerk gefestigt.