HEKS in Haiti
Andreas Schwaiger
Haiti

Förderung der lokalen Entwicklung

Landesprogramm Haiti

HEKS unterstützt ländliche Gemeinschaften in schwer erreichbaren Bergregionen des Departements Grand'Anse dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Die Ernährungssicherheit soll gestärkt und landwirtschaftliche Produktionsketten mit hoher Wertschöpfung aufgebaut werden. Der Dialog zwischen ländlichen Gemeinschaften und den lokalen Behörden wird gefördert, um für eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität zu sorgen. Zudem unterstützt HEKS die lokale Regierung bei der Umsetzung von Entwicklungsplänen und leistet nach Naturkatastrophen Nothilfe. 

Übersicht

Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Rund 60% der Bevölkerung leben in Armut und mindestens 40% können weder lesen noch schreiben. Ursachen für die prekäre Situation des Landes sind politische Instabilität, schlechte Regierungsführung und die Vernachlässigung von öffentlichen Investitionen. Zudem machen jährlich wiederkehrende Wirbelstürme die Anstrengungen der Bevölkerung, ihre Nahrungsversorgung zu sichern, immer wieder zunichte. HEKS unterstützt die Entwicklung im abgelegenen Departement der Grand’Anse, welches im Oktober 2016 besonders stark vom Wirbelsturm «Matthew» getroffen wurde. Ein grosser Teil der Bevölkerung in dieser Region lebt in schwer zugänglichen Berggebieten und gelangt nur über sehr schlechte Landstrassen und Wege zum nächsten Markt oder ins nächste Dorf. Die spärliche Infrastruktur und die einst üppige Vegetation, die den Bewohnern als Lebensgrundlage dient, wurden durch den Wirbelsturm weitgehend zerstört. HEKS konnte rasch auf die Katastrophe reagieren und leitete ein Nothilfeprogramm ein, das sich um die dringlichsten Bedürfnisse kümmerte. Einige Monate später wurden auch die längerfristigen Entwicklungsprojekte wiederaufgenommen – mit dem Ziel, der lokalen Bevölkerung mittels verbessertem Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu widerstandsfähigeren Lebensbedingungen zu verhelfen. Durch die Übertragung der Verantwortung an die ländlichen Gemeinschaften wird eine selbstständige und bedürfnisgerechte Entwicklung gefördert.

Ziele und Schwerpunkte

Das Landesprogramm von HEKS in Haiti trägt dazu bei, die Lebensbedingungen für die Bevölkerung in den abgelegenen Bergregionen der Grand’Anse zu verbessern und widerstandsfähiger zu gestalten. Der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen soll durch Förderung von höheren Einkommen und der Ernährungssicherheit, durch die Verbesserung der ländlichen Infrastrukturen und die Förderung des ­Dialogs zwischen ländlichen Gemeinschaften und den lokalen Behörden verbessert werden.

HEKS in Haiti
Andreas Schwaiger

Aktivitäten

Förderung von höheren Einkommen und der Ernährungssicherheit: HEKS fördert den Anbau von landwirtschaftlichen Produkten mit hoher Wertschöpfung. Dazu gehören zum Beispiel Früchte, Gemüse und die Kleintierzucht. Auch die Verarbeitung und Vermarktung der Produkte werden miteinbezogen, um den Erlös zu steigern. Die so gewonnenen finanziellen Mittel erlauben es den Gemeinschaften und Produzentengruppen, in die Verarbeitung und Veredelung ihrer Erzeugnisse zu investieren. Die Elternkomitees finanzieren damit auch die von ihnen getragenen und von HEKS unterstützten Schulen mit und ermöglichen ihren Kindern somit den Zugang zu Bildung.

Verbesserung der ländlichen Infrastruktur: Um den in den schwer zugänglichen Berggebieten der Grand’Anse lebenden Gemeinschaften einen Weg aus ihrer Isolation und einen verbesserten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen zu ermöglichen, unterstützt HEKS sie bei der Verbesserung der ländlichen Infrastrukturen wie Landstrassen, Märkte und Schulen. Um den Unterhalt der Infrastruktur und das Funktionieren der Schulen sicherzustellen, werden lokale Gemeinschaftsstrukturen mobilisiert, gezielt gestärkt und ausgebildet.

Mehr Dialog zwischen ländlichen Gemeinschaften und den lokalen Behörden: Damit die lokale Bevölkerung besser für ihre Rechte einstehen kann, fördert HEKS den Dialog zwischen den ländlichen Gemeinschaften und den lokalen ­Behörden. Dadurch stellt unser Landesprogramm die ländlichen Gemeinschaften und Behörden ins Zentrum der lokalen Entwicklung und trägt so zur Schaffung von mehr Transparenz in der Verwaltung der Ressourcen bei.

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