Brasilien, Norden von Minas Gerais und Serra do Espinhaço

Land und Einkommen für traditionelle Gemeinschaften

Das brasilianische Savannengebiet des Cerrado ist reich an Süsswasservorkommen und weist eine grosse Biodiversität auf mit vielen, nur dort vorkommenden Pflanzenarten. Im Cerrado leben verschiedene lokale Bevölkerungsgruppen wie die Quilombolas, die Apanhadores oder Kleinbauernfamilien, die von der traditionellen Landwirtschaft leben. Diese traditionellen Gemeinschaften sind sozial organisiert. Sie besetzen und nutzen Gebiete sowie deren natürliche Ressourcen und verwenden dabei Wissen, Innovationen und Praktiken, die durch Traditionen entstanden sind und weitergegeben werden. In der Projektregion befindet sich das erste von der UN anerkannte «Globally Important Agricultural Heritage System» (GIAHS), die Blumenpflücker:innen. Ihre Lebensgrundlage ist durch Grossprojekte der Agrarindustrie, des Minenbaus, von Monokulturen und Landgrabbing bedroht. Das Projekt unterstützt diese Gemeinschaften beim Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Territorien und beim Schutz der Biodiversität im Cerrado.  

Projektteilnehmende:

23’015 Menschen nehmen direkt am Projekt teil. Darunter sind Bauernfamilien aus acht Gemeinschaften des Nordens von Minas und der Region Espinhaço (Indigene, Blumenpflücker:innen, Quilombolas, Geraizeiros, Caatingueiros, Veredeiros, Vacarianos und Vazanteiros). Die gesamte Bevölkerung verteilt sich auf 42 Gemeinden im Norden von Minas und im Jequitinhonha-Tal sowie auf etwa 88 lokale, traditionelle und extraktivistische Gemeinschaften. Das Projekt wird in drei Naturparks im Bundesstaat Minas Gerais in den folgenden sieben Gemeinden durchgeführt: Diamantina, Serro, Couto Magalhães de Minas, Buenópolis, Bocaiuva, Olhos D'Água und Presidente Kubitschek. 

Ziele:

Das Projekt zielt darauf ab, traditionellen Gemeinschaften im Norden von Minas Gerais und der Serra do Espinhaço zu mehr Gleichberechtigung und Wohlstand zu verhelfen. Es fördert die Agrarökologie und schützt die Biodiversität der Region. Durch die Schaffung besserer Bedingungen für den Erhalt und Schutz der Gebiete lokaler Gemeinschaften wird deren Einkommen durch wettbewerbsfähige Teilnahme an integrativen Märkten erhöht. So wird die Zivilgesellschaft gestärkt und ihr Zugang zu Dienstleistungen und öffentlichen Massnahmen verbessert. 

 

Aktivitäten:

Lokale Gemeinschaften werden juristisch unterstützt, um ihre Landrechte zu verteidigen. Dies umfasst das Erstellen von Schutzdokumenten für ihre Territorien und die offizielle Anerkennung ihrer Arbeitspraktiken. In Workshops werden die Betroffenen über ihre Rechte informiert, es werden Treffen zum Erfahrungsaustausch organisiert und auf politischer Ebene Aufklärungsarbeit geleistet. Kleinbauernfamilien, die durch agrarindustrielle Grossunternehmen unter Druck geraten, erhalten Unterstützung beim Vermarkten ihrer nachhaltigen Produkte. Messen, Schulungen und gegenseitige Besuche fördern den Wissensaustausch über ökologische Landwirtschaftspraktiken. Eine Wasserdiagnose der Region «Alto Rio Pardo» liefert wichtige Informationen über den Zustand der Gewässer, und Jugendliche werden in ihren Gemeinden im Wasserschutz geschult. Von Frauen geführte Unternehmen sollen gefördert und die Zertifizierung für ethischen Bio-Handel (UEBT) eingeführt werden. 

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Projektdetails
Projektverantwortung
Sabina Schmid
Projektnummer
812.387

Projektdauer

2024
2027
Gesamtbudget
CHF 953 792
Partnerorganisationen
Centro de Agricultura Alternativa do Norte de Minas (CAA/NM), Cooperativa Agroextrativista Grande Sertão (CGS), Comissão em Defesa dos Direitos das Comunidades Apanhadoras de Flor (Codecex)
Kontakt

+41 44 360 88 10
projektdienst@heks.ch

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